Das bislang schlimmste Hochwasser suchte Radebeul im März des Jahres 1845 heim und erreichte einen Pegel von 8,77 m.

Im Radebeuler Stadtarchiv existiert das Tagebuch des Winzers Johann Gottlob Mehlig, der darin seine Eindrücke von diesem „merkwürdigsten Wasser” für die Nachwelt festhielt.

 

Auszüge aus dem Tagebuch von Johann Gottlob Mehlig

Den 27. März, es hatte früh wieder etwas gefroren, Vormittags war es größtentheils helle, Nachmittags trübe, windig und regnerisch. Am Abend hörte man Kanonenschüsse bei Meißen, später bei Niederwarte, warscheinlich wollte die Elbe brechen.

Den 28. März, trübe, windig und regnerischt mitunter, es hatte diese Nacht nicht gefroren, und dauerte den ganzen Tag fort, der Wind ging aber kalt, der Schnee war ziemlich verschwunden bei uns, bloß die starken Wehen lagen noch. Das Wasser lief in unseren Grunde Stromweise hinunter, war auch schon gestern gelaufen. Diesen Morgen in der 8ten Stunde brach das Eis auf der Elbe. Es wuchs anfänglich nicht bedeutent. Gegen 11 Uhr fing das Wasser an zu wachsen, und Nachmittags stand schon das Ostra ganz blank. Diese Nacht waren auch 8 Zoll Wasser in unsern Keller gekommen.

Das vollständige Tagebuch von Johann Gottlob Mehlig finden Sie hier.

» Tagebuch

Die historische Aufnahme zeigt die Stelle, wo der Hochwasserdamm am Morgen des 17. Januars 1920 in Höhe des Ortsteiles Fürstenhain gebrochen war.

Die schlimmsten Hochwasser seit 1806

  31. März 1845 8,77 m
  6. September 1890 8,37 m
  3. Februar 1862 8,24 m
  17. März 1940 7,78 m
  11. April 1900 7,78 m
  17. Januar 1920 7,77 m
  5. Februar 1923 7,18 m
  10. April 1941 7,15 m
  22. Juni 1926 6,98 m
  7. Februar 1909 6,79 m
  17. März 1947 6,77 m
  9. März 1915 6,76 m
  12. Februar 1946 6,68 m
  19. April 1917 6,60 m
     
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